Neuerscheinung: Die stumme Souveränität. Von Maud Meyzaud
5. Oktober 2012
Volk und Revolution bei Georg Büchner und Jules Michelet. München: Fink 2012.
Wie kann man die Souveränität des Volkes begrüßen, ohne die Terreur zu feiern? In Lektüren von Jules Michelet und Georg Büchner untersucht diese Studie Versprechen und Gefahr des fragilen Regimes namens „Demokratie“.
Seit der Französischen Revolution bezeichnet „Volk“ nicht allein den neuen Träger der souveränen Gewalt, sondern zugleich jene Namenlosen, die stets in der Vielzahl zum Vorschein kommen. Maud Meyzaud macht sich auf die Suche nach Figurationen des Volkes in literarischen Texten der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der romantische Historiker Jules Michelet leiht dem Volk seine Stimme, indem er ihm die eigene Geschichte erzählt; in seinem Drama Danton’s Tod stellt Georg Büchner hingegen die genuine Theatralität der Französischen Revolution aus. Dadurch legen sowohl Büchner als auch Michelet je grundlegende Aporien der Demokratie frei: Spricht noch das Volk wenn in seinem Namen gesprochen wird? (Verlag)
Dr. Maud Meyzaud hat mit der vorliegenden Arbeit 2009 an der Universität Konstanz promoviert, bis dahin war sie u.a. Stipendiatin des Graduiertenkollegs „Die Figur des Dritten“. 2010 erhielt sie für ihre Dissertation den Preis der Stadt Konstanz zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Konstanz. Seit 2011 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Literatur und Mediengeschichte der Fernuniversität Hagen. Der Exzellenzcluster hat das Erscheinen des Buches gefördert.